Lernstatt wird fit gemacht für die Zukunft

24.02.2022

Lernstatt wird für die Zukunft fit gemacht (Symbolfoto: Pixabay)
Lernstatt wird für die Zukunft fit gemacht (Symbolfoto: Pixabay)

Mit der Lernstatt hatte Paderborn früh eine Plattform für digitales Arbeiten in Schulen. Während der Pandemie wurden allerdings ihre Grenzen deutlich. Zugleich zeigten sich wandelnde und wachsende Anforderungen – fort vom technischen Fokus hin zum Unterricht. Den Weg in die Zukunft wiesen im Schulausschuss des Stadtrats Burkhard Pöhler und Dietlinde Stroop von der Lernstatt.

Im Nachgang der ersten Bildungskonferenz im September 2021 wurden in zwei Sitzungen des Beirats der Lernstatt die Ergebnisse aus Workshops bewertet, ergänzt, priorisiert und Empfehlungen entwickelt, so Stroop. Im Vordergrund stehe die pädagogische Notwendigkeit unter Berücksichtigung schulpolitischer Vorgaben des Landes NRW und finanzieller Rahmenbedingungen. Im Prozess würden aus Empfehlungen konkrete Maßnahmen entwickelt und sukzessive umgesetzt. Eine externe Prozessbegleitung wird als Option gesehen. Für ein Gelingen der Lernstatt sei eine Beteiligung und Verantwortung aller Nutzer erforderlich.
Basierend auf der „Lernstatt 2020“ mit Präsentationstechnik, WLAN und mobilen Arbeitsgeräten sowie mit der bis 2024 laufenden Umsetzung des Digitalpakts samt Ausbau und Erweiterung ist das Ziel die Verbesserung der bisherigen Lernstatt-Leitideen Alltagstauglichkeit, Durchgängigkeit, Rechtskonformität und Nachhaltigkeit , sagte Pöhler. Diese stehen auch hinter dem zukünftigen Leitbild, das aus den Komponenten Vernetzung/Kommunikation, Zusammenarbeit und Unterrichtsentwicklung besteht.
Unter den Punkt Alltagstauglichkeit sollte die Lernstatt einfach bedienbar, zuverlässig verfügbar und insgesamt ansprechend sein. Zu erneuern ist die Benutzerverwaltung mit ihren Schnittstellen. Zur Rechtskonformität zählen der sichere Betrieb und Einsatz der Dienste und Geräte, Datenschutzkonformität und ein Datenschutz-Leitfaden.
Der Ausbau mobiler Arbeitsmöglichkeiten der Schüler, hybrider Unterricht, personalisiertes Lernen und Blended Learning (didaktische Verknüpfung von Online-Lernen und Präsenzunterricht), ein Lernmanagementsystem und ein flexibles Raumkonzept sowie die Weiterentwicklung des Supports und Ausweitung der Fortbildungsangebote und -formate gehören zur Nachhaltigkeit. Für Durchgängigkeit sollen die Kollaboration an allen Lernstätten, die Kommunikation und Vernetzung mit allen Beteiligten in der Lernstatt sowie die Zusammenarbeit mit Akteuren im Bildungsumfeld sorgen.
Nach dem Start in diesem Jahr wird sich die Lernstatt-Neukonzeption im nächsten Jahr mit dem Lernmanagementsystem, der Ausweitung an Fortbildungsangeboten und Raumkonzepten erstmals auch finanziell im Haushalt niederschlagen.

Nur keine Insellösung

Ab 2024 ist dann die Ausgabe entsprechender Tablets für die Schüler vorgesehen. Am Ende einer Pilotierung an einzelnen Schulen soll ein umfassender Rollout stehen.
Manfred Krugmann (SPD) sieht eine „systematische Weiterentwicklung“ und einen Paradigmenwechsel der Lernstatt. Dabei solle Paderborn keine Insellösung schaffen und Entwicklungen in NRW im Blick haben. Catharina Scherhans (Grüne) sieht deutliche Bedarfe für Weiterentwicklungen und „offene, flexible Unterrichtssituationen“. Digitalisierung könne hier zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen. Wichtig sei ein Support, der keine Zeit koste, sondern bringe: „Lehrer brauchen Zeit für das Alltagsgeschäft.“ Wilfried Fuchs (FDP) habe in Richtung Support viele Hilferufe von Lehrern und Eltern gehört. Auch für Rainer Lummer (Für Paderborn) drängt es beim Support. Er regt bezüglich Rechtskonformität Anleihen beim Parallelsystem Logineo des Landes an.
Auch Susanne Meiche (CDU) möchte, dass es rasch vorangeht. Ihrer Meinung nach habe die Lernstatt, die immer ein Leuchtturm-Projekt gewesen sei, aber den neuen Aufgaben in der Pandemie standgehalten.

Die Lernstatt sind wir alle

Tino Wildenhain wünschte sich als Vertreter der Eltern, die gerne Gehör finden und auch unterstützen möchten, schnelle Fortschritte. Derzeit herrsche bei Schulformen und Jahrgängen eine große Uneinheitlichkeit. Dies sei der Bildungsgerechtigkeit nicht dienlich und führe zu Frustration. Alexander Lex (AfD) sprach sich für Grenzen der Lernorte aus: „Schule sollte nicht bis ins eigene Bett vorrücken.“
Zum Support liefen derzeit Feldversuche und Abfragen, was an den Schulen gemacht beziehungsweise gebraucht werde, sagte Pöhler. „Bisher war die Lernstatt ein schulinternes Mittel“, erklärte Schuldezernent Wolfgang Walter. Jetzt gingen die Anforderungen über das Geschehen im Klassenzimmer hinaus. Es sei eine komplexe Situation, „in der es auch Grenzen gibt“ – auch finanziell. Die Stadt müsse da einstiegen, wo sich im Land Lücken aufträten.
Wie weit die Lernstatt in Zukunft gefasst werden muss, sagte Maxi Brautmeier-Ulrich, Leiterin der Grundschule Sande und Vertreterin der Schulen: „Die Lernstatt sind wir alle, alle Menschen in Paderborn, die mit Bildung zu tun haben.“ Oberstes Ziel sei nach wie vor das Lernen. Dabei könne die Lernstatt mit unterschiedlichen Angeboten für die verschiedenen Jahrgangsstufen helfen. Eine Durchgängigkeit als Leitziel könne „Bildungsgerechtigkeit von unten nach oben wahren“, meinte Brautmeier-Ulrich.
Bereits fest steht der Termin für die zweite Bildungskonferenz, sie soll am 11. November stattfinden.

(Quelle: NW, Paderborn/Holger Kosab)

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