Selbständig digitalisieren

22.03.2023

GKD Paderborn und krz planen Low-Code-Plattform

Gemeinsam mit der GKD Paderborn, der OWL-IT und Verbandskunden aus den Zweckverbänden wird das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz) eine neue Low-Code-Plattform auswählen und beschaffen. Die neue Plattform soll neben dem Fokus auf die internen Workflows der IT-Dienstleister insbesondere eine Lösung für die Verwaltungsabläufe der Verbandskunden sein, um diese nach dem Baukastenprinzip schnell und einfach zu digitalisieren. Am 27. Februar 2023 fand dazu im krz zunächst die Kick-Off-Veranstaltung mit allen Beteiligten statt.

Unter Low-Code versteht man einen Ansatz, die Softwareentwicklung mit visuellen Applikationsdesign-Werkzeugen und anderen grafischen Modellierungsverfahren nach dem Baukastenprinzip und mit vorgefertigten Modulen zu ermöglichen, ohne hierbei klassische textbasierte Programmiersprachen einsetzen zu müssen. Die gemeinsame und intuitive Entwicklung zusammen mit den IT-affinen Mitarbeiter:innen in den Fachabteilungen der Behörden stellen mit Blick auf die Verpflichtungen aus dem Onlinezugangsgesetz (OZG) einen echten Geschwindigkeitsgewinn dar. Zudem wird es ermöglicht, vor allem diejenigen Prozesse automatisiert und medienbruchfrei zu gestalten, für die es bislang keine Behördensoftware, sogenannte Fachverfahren, etwa aufgrund zu geringer Fallzahlen gibt. Durch die gemeinschaftliche Entwicklung mit technikaffinen Mitarbeiter:innen kann darüber hinaus dem bestehenden Fachkräftemangel begegnet werden.

Neben den großen Chancen bietet der Einsatz von Low-Code in den Kommunen aber auch einige Fallstricke: Low-Code wird schnell komplex, wenn die Anforderungen an eine anfangs kleine Lösung durch den Erfolg plötzlich schnell wachsen. Auch kann der Wechsel auf ein anderes Fachverfahren zu großen Migrationsaufwänden führen. Eine fehlende Dokumentation und der Austritt von Mitarbeiter:innen verschärfen diese Situation noch.

Marco Schwabe, Projektleiter im Fachteam für Innovationen und smarte Technologien, sagte: „Wir haben alle Beteiligten mit ins Boot geholt, um Themen wie Barrierefreiheit, Datenschutz oder auch die wichtige Anbindung an unsere technischen Gegebenheiten von Anfang an mit im Blick zu haben. Die Bewertung der vorgeschlagenen Lösungen liegt jedoch bei den engagierten Kommunen. Das ist von zentraler Bedeutung, damit wir eine passgenaue Lösung finden, die von den Nutzern akzeptiert wird." Mit dem Vergabeverfahren „wettbewerblicher Dialog" gibt es zudem die Möglichkeit, Impulse der Bieter und Behörden nach einer Produktdemonstration zu berücksichtigen.

Neben einem verlässlichen Betrieb durch die OWL-IT steht bei der Realisierung von (Genehmigungs-) Workflows die Anbindung von vor- und nachgelagerten Verfahren, wie dem Dokumentenmanagementsystem, im Fokus. Nur so wird sich die Automatisierung von Abläufen mit durchgängig digitalen und medienbruchfreien Prozessen realisieren lassen. Hier sind dann die professionellen Softwareentwickler für das Business Prozess Management (BPM) aus dem Team 54 im krz gefordert, die auf Erfahrungen aus der bisherigen Workflow-Entwicklung mit Metastorm BPM aufbauen können. „Wir möchten hierbei keine falschen oder übertriebenen Marketingversprechen geben, sondern der realistische und verlässliche Partner für unsere Verbandskunden bleiben. Ein gemeinsames Umsetzungsprojekt bietet den Verbandskunden kalkulierbare Umsetzungszeiträume und Kostentransparenz", äußerte sich die Teamleiterin Inez Canazio zu dem Thema.

Es ist zudem geplant, mit der neuen Lösung die bestehende BPM-Software Metastorm mittelfristig und sukzessive in den nächsten 2-4 Jahre abzulösen. Wichtig ist zu erwähnen, dass während dieser Zeit die mit Metastorm entwickelten Workflows weiter betrieben und durch das krz kostenfrei in die neue Plattform übernommen werden.

Nach der Einführung der Low-Code-Plattform werden das krz und die GKD Paderborn die Verbandsmitglieder intensiv bei der Nutzung unterstützen. „Wir planen, bei der Qualifizierung der Mitarbeiter:innen zu helfen und die Entwickler:innen in unsere agilen Softwareentwicklungsteams einzubinden. Und wir werden nicht nur die benötigten Entwicklungsumgebungen bereitstellen, sondern durch die Zentralisierung, Standardisierung und Koordinierung der Werkzeuge auch einen Tool-Wildwuchs verhindern können", erläuterte Christian Beermann, stellv. Bereichsleitung Digitalisierung und Innovation und zugleich Leiter des Fachteams für Innovationen und smarte Technologien, abschließend.

(Quelle: krz)

GKD Paderborn und krz planen Low-Code-Plattform: Kick-off-Veranstaltung mit allen Beteiligten am 27.02.2023. @krz (Bettina Hoven)
GKD Paderborn und krz planen Low-Code-Plattform: Kick-off-Veranstaltung mit allen Beteiligten am 27.02.2023. @krz (Bettina Hoven)

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