Delbrück - Weißer Kleinwagen, rote Streifen auf der Motorhaube, Kfz-Zeichen aus den Niederlanden und auf dem Autodach eine große Apparatur, bestehend aus Kameras und Laserscannern – daran können die Menschen im Delbrücker Land in den kommenden Wochen das Fahrzeug der Cyclomedia GmbH erkennen. Im Auftrag der Stadt Delbrück fährt Cyclomedia rund 600 Kilometer Straßen und Wege ab, die in der Straßenbaulast der Stadt Delbrück liegen, um die Umgebung digital zu erfassen.

Durch die während der Fahrten erfassten Bilder und deren anschließende Auswertung soll demnächst eine Zustandsbewertung der Straßen vorliegen. Wo gibt es Schäden? Und wie stark sind sie? Das sind nur zwei Beispiele. Das Bildmaterial liefert eine Genauigkeit, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre.

Markus Hückelheim (Bauamt, Stadt Delbrück) ging bei der Präsentation des Projekts auf die Hintergründe und Ziele der Befahrungen ein. „Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte der Stadt Delbrück Anfang 2020 dringend nahegelegt, ein Straßenzustandskataster zu erstellen. Überraschend kam das für uns nicht, aber diese arbeitsintensive Aufgabe ist ohne professionelle Hilfe gar nicht zu leisten. Deshalb nimmt die Stadt die Dienste der darauf spezialisierten Cyclomedia GmbH in Anspruch.“

Durch die Nutzung der von Cyclomedia generierten hochauflösenden, raumbezogenen und dreidimendionalen 360-Grad-Panoramabilder – sogenannten Cycloramas – erhalten Verwaltungen einen uneingeschränkten Blick auf Bilder, die die Realität, so echt wie draußen, abbilden. Bürgermeister Werner Peitz sagte: „Die Möglichkeit zur Visualisierung, Messung und Planung in den Abbildungen der Realität bedeutet für das Mitarbeiterteam der Stadtverwaltung, dass Arbeitsprozesse zeitsparender und kostengünstiger erledigt werden können. Die Nutzung der Bilder spart Kosten ein, verbessert den Bürgerservice und verkürzt verwaltungsinterne Prozesslaufzeiten.“ Hintergrund: Die breite Datenbasis, die Cyclomedia Städten zur Verfügung stellt, wird fachämterübergreifend eingesetzt. Hückelheim: „Dadurch lassen sich beispielsweise Themen wie Barrierefreiheit, Straßen- und Radwegeplanung, Baumstandorte, Aspekte der Kanalisation schnell und unkompliziert bearbeiten.“ Insgesamt investiert die Stadt rund 150.000 Euro.

Die Datenmengen, die Cyclomedia während der Fahrten durch das Delbrücker Land durch die digitale Erfassung sammelt, sind so gewaltig, dass Festplatten mit riesiger Kapazität eingesetzt werden. Die Stadt nutzt bei der weitergehenden Anwendung das Know-how des kommunalen IT Dienstleisters GKD in Paderborn. Wichtig in diesem Zusammenhang: „Die Nutzung der Bilddaten dient ausschließlich internen Zwecken, eine Veröffentlichung der Panoramabilddateien beispielsweise im Internet ist nicht vorgesehen. Personenbezogene Daten, etwa Nummernschilder an Fahrzeugen, sowie Gesichter werden von Cyclomedia automatisch und sofort unkenntlich gemacht (verpixelt). Dies geschieht vor Weitergabe an die Nutzer“, berichtet Cyclomedia-Operator Georg Heier, der in Delbrück das Fahrzeug steuert und in normalem Tempo unterwegs sein wird. Alle fünf Sekunden wird eine Aufnahme gemacht.

Weitere Informationen zum Thema Datenschutz und DSGVO gibt es auf www.cyclomedia.com/de/privatsphaere

Cyclomedia Deutschland hat seinen Sitz in Wetzlar. Per E-Mail zu erreichen: info de@cyclomedia.com

(Quelle: Westfalen-Blatt; Autor: Jürgen Spies)